Aus aktuellem Anlass

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Also, es gibt ja nun mal Quarklutscher – sorry, Leute – die denken, alles mit Corona halb so wild. Daß das auf mehreren Ebenen falsch ist, brauch ich den Vernünftigen unter euch ja nicht erklären.

Aber: Heute morgen um halb acht rief mich mein Opa an. Er ist 93 und wird – so Gott will – im Juni 94. Er ist noch immer selbständig, lebt alleine und zuhause und macht sich sogar seinen Haushalt selbst. Er kauft auch selbst für sich ein, früher sind wir zusammen einkaufen gefahren, aber seitdem in seiner Nähe ein Discounter eröffnet hat geht er lieber wieder selber einkaufen.

Grund seines Anrufs: Es sei ihm dauernd schlecht – seine Blutdruckmedikamente habe er aber genommen. Ob ich einen Arzt für ihn rufe könne. Ja sagte ich, das würde ich tun (und stellte mir das zu einfach vor).

Denn: Ich sah nach seinem Hausarzt auf Google – der würde erst um 8 Uhr öffnen. Um die Notdienste nicht unnötig zu belasten rief ich also bei der ärztlichen Bereitschaft an. Diese teilte mir mit, daß die Schicht der aktuellen Bereitschaftsärzte nun enden würde und sie so schnell keinen zu meinem Opa schicken könnten (klar hätte ich selbst hinfahren können, aber da ich kein Arzt bin – was soll ich da machen?). Ich solle mich doch an den Hausarzt meines Opas wenden, die Hausärzte seien schließlich die erste Anlaufstelle.

Also habe ich gewartet – bis 8 Uhr. Ich brauchte mindestens 8 Versuche, bis mein Gespräch angenommen wurde. Erst wurde die Mailbox verspätet ausgeschaltet, dann wurden meine ersten 5 Anrufe einfach weggedrückt noch während es klingelte, einmal flog ich sogar aus der Warteschleife. Als ich den Hausarzt meines Opas endlich erreicht habe, erklärte man mir, heute sei „reiner Impftag“ und man hätte heute NIEMANDEN der zu meinem Opa fahren könne. Erst morgen um 12 wieder. Da ich der Meinung war, daß das abgeklärt gehört, Termin schon mal geblockt, man weiß ja nie. Ich solle doch versuchen einen anderen Arzt zu finden, der sich meines Opas annehmen könne.

Da ich bei einer sehr guten Hausarztpraxis Patientin bin, rief ich also da an. Es sei vorausgeschickt, daß die Hausarztpraxis mittlerweile 3 (!!!!) Praxen (zwei im Ort, eine in einem Nachbarort) hat. Man erklärte mir, da mein Opa dort noch nie vorstellig gewesen sei, könne man ihn nicht aufnehmen, die Praxis laufe voll, und sie könnten sich kaum um die eigenen Patienten kümmern. Sie könnten auch nicht nach dem Rechten sehen.

Immerhin blieb mir dann noch die 112, dort wurde mir dann geholfen, und nun schickt der Rettungsdienst einen Krankenwagen zu meinem Opa – jemand anderer kommt nicht.

Wer also immer noch glaubt, das sei alles halb so wild, dem wünsche ich nur, daß derjenige in den nächsten Monaten / Jahren möglichst KEINE medizinische Hilfe benötigt. Denn dank „Spaziergängern“ und Schwurblern, die denken, die Impfe würde deren DNA verändern (wenn sie es doch nur täte!!!!) werden wir auch noch die nächsten Monate in dieser Sch….. hocken. Vielen Dank auch!

Und das jetzt wo Omikron doch sooooooooooo mild ist!

Nachtrag: Der Notarzt war nun da, und hat der Hausarztpraxis auf meinen Wunsch die Ergebnisse mitgeteilt. Immerhin hat mein Opa nix Schlimmes auf den ersten Blick, aber der Schwindel gehört abgeklärt. Die Hausarztpraxis hat bei der Gelegenheit gleich mal den Hausbesuch gecancelt und meinem Opa einen Termin um 10:30 Uhr eingestellt, wo er selbst in der Praxis erscheinen muß. Obwohl er schon seit 2 Wochen (laut Angaben dem Notarzt gegenüber, mir sagt er sowas nicht) Schwindelattacken hat. Jetzt ist es so: Mein Opa ist zu stur um sich fahren zu lassen.

Also habe ich versucht, nochmal beim Hausarzt meines Opa anzurufen. Nach über einer dreiviertel Stunde, dutzenden Versuchen wo entweder besetzt war oder man mich aus der Warteschleife kickte, konnte ich endlich mit der Sprechstunde klären, daß ein eigenständiger Besuch meines Opa in der Praxis unter diesen Umständen keine gute Idee ist. Jetzt kommt also morgen um 12 der Hausarzt vorbei und schaut sich das an.

Man hat den halben Vormittag eh sonst nix zu tun als zu versuchen, jemanden ans Telefon zu kriegen. Aber ich bin froh, daß die Praxis noch ein Einsehen hatte.

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