Ich bin wieder arbeitssuchend

Privat

Das letzte Mal war das 2016 der Fall, als mein damaliger Arbeitgeber der Meinung war, verheerende Fehler von ein paar Jahren zuvor (die zu drastischen Verlusten in Millionenhöhe geführt hatten) unbedingt wiederholen zu müssen.

Ihr ahnt es schon: 2016 führte das erst zu Massenentlassungen im Unternehmen, ein Jahr später zur Insolvenz der besagten Firma. Unsere deutsche Niederlassung wurde vom Mutterkonzern in den USA mit der Begründung dichtgemacht, dass die Zahlen nicht stimmen würden. Es gibt noch mehr Gründe. Aber diese aufzuführen würde zu lange dauern. Sagen wir einfach: Aus alten Fehlern nix gelernt, nicht mal bis morgen gedacht und dann mit Vollkaracho gegen die Wand gedonnert – um umzudrehen, und dann nochmal mit der Rückseite auch mit Vollkaracho gegen die Wand zu fahren.

Damals habe ich auch Personalvermittlungen damit beauftragt, mir eine adäquate Stelle zu suchen. Den Zuschlag bekam eine Zeitarbeitsfirma, welche auf Kununu gute Bewertungen hatte. Der Kunde war ein Unternehmen in Germering, welcher eine Auftragssachbearbeitung mit „langfristiger Perspektive“ suchte. Tja, ein Jahr später entschied man sich, die Abteilung umzustrukturieren und die Stelle mit einer Vertriebsassistentin zu besetzen, da man die Stelle vertriebsorientierter ausrichten wollte. (Wieder ein Jahr später stellte sich heraus, daß es ohne Auftragsabwicklung eigentlich auch nicht geht, weil die Vertriebsassistentin dafür einfach zu viel zu tun hat, aber das ist eine andere Geschichte).

Meiner einer bekam dann einen neuen Einsatz, dieses Mal bei einem Unternehmen in Freimann. Die Fahrt zum Vorstellungsgespräch und auch die Fahrten in und von der Arbeit nach Hause verliefen die ersten 6 Wochen störungsfrei und dauerten selten länger als 30 Minuten einfach. Der Grund dafür lag, wie ich Mitte September herausfinden sollte, bei den Sommerferien. Als diese dann vorbei waren, war ich froh, wenn meine Fahrt einfach „nur“ 60 Minuten dauerte. Natürlich informierte ich meine Personaldisponentin über diesem Umstand, und dass dies so kein Zustand sei, aber

a) ich bekam erst nach 3 Wochen mehrmaliger Mails überhaupt eine Rückmeldung, daß sie meine Mails gelesen hatte (telefonisch war sie nicht erreichbar)

b) meine Disponentin rechnete anscheinend felsenfest damit, daß ich, wie andere vor mir schon, vom Unternehmen fest übernommen würde, was für sie bestimmt eine schöne Provision gegeben hätte und

c) kümmerte sich deshalb nicht um mein Anliegen, mir einen anderen Einsatz zu suchen, obwohl sie mir das mehrmals versicherte. Also kümmerte ich mich selbst darum, dort wegzukommen, da sich meine Motivation, einfach bis zu 2 Stunden in die Arbeit oder nach Hause zu brauchen, gelinde gesagt doch arg in Grenzen hielt. Auch die Aussicht der Übernahme in ein Festverhältnis zum Entleiher, das auf 3 Monate (ja, richtig gelesen – 3!!!!!!!!!!!!!!!!!!! – Monate) angelegt gewesen wäre, ließ mich auch nicht in Freudenschreie ausbrechen.

Was dazu führte daß

d) mir meine Disponentin, als ich dann selbst mehr als 6 Wochen vor dem ersten Tag der neuen Stelle kündigte, auch noch versuchte Knüppel zwischen die Beine zu werfen.

Kununu taugt auch nichts mehr.

Gefunden hatte ich mit Hilfe einer anderen Personalvermittlung eine Stelle in der Nähe von Sulzemoos, unbefristet, in Festanstellung, gute Rahmenkonditionen, mit einem einfachen Arbeitsweg von nicht mal 20 km. Perfekt also, dachte ich.

Eingestellt wurde ich als Sachbearbeiterin für Reklamationen. Soweit so gut, alles hätte ein schönes Ende haben können, gekrönt durch die Tatsache, daß meine Ex-Disponentin auch nicht mehr in meiner vorhergehenden Zeitarbeitsfirma tätig ist. Es war eine große Erleichterung für mich, das zu lesen, da ich sonst eine künftige Zusammenarbeit mit dieser kategorisch ausgeschlossen hätte (auf die Gefahr hin, wieder diese Disponentin zu bekommen – wohlgemerkt, die beiden anderen die ich zuvor dort hatte waren das genaue Gegenteil: aufmerksam, auf mein und das Wohl des Kunden bedacht, umsichtig und verständnisvoll).

Wäre da nicht…. Ja, wäre da nicht die Tatsache, daß auch dieses Unternehmen sich in Zeiten der Umstrukturierung des Unternehmens gedacht hat, meine Abteilung anders auszurichten. Ironie des Schicksals: Ich erhielt meine Kündigung innerhalb der Probezeit, weil die Abteilung mehr in Richtung Vertrieb ausgerichtet werden soll. Und ich eben zwar – Zitat: „eine gute Sachbearbeiterin“ bin – „aber eben nicht mehr“. Sprich: Ich bin nicht gut im Vertrieb. Die Stelle war so auch nicht ausgeschrieben, es stand davon nichts in meiner Stellenbeschreibung oder im Arbeitsvertrag, und hätte man mir das von Anfang an gesagt, hätte ich den Job vermutlich gar nicht erst angenommen.

Nichtsdestotrotz habe ich viel gelernt, was ja nun auch nicht schadet.

Aber was ich eigentlich erzählen wollte: Nun hab ich das Kreuz mit der Agentur für Arbeit.

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